
Thilaka Shridhara, Buchhalterin Prajnas
In einem älteren Blogpost („12 Starke Stimmen“ – ein Kalenderprojekt von zwei weltwärts-Rückkehrerinnen) haben wir euch unser Kalenderprojekt „12 Starke Stimmen“ bereits vorgestellt, nun ist es endlich soweit: Mit dem Beginn des Jahres 2017 freut sich Dhira e.V., euch das erste Interview präsentieren zu können.
Den Anfang hat Thilaka, die Buchhalterin von Prajna, mit ihrer Botschaft „Frauen sollten für Andere leben! Anderen zu helfen ist sehr wichtig. Wir müssen etwas für Andere tun, nur dann sind wir im Leben erfolgreich.“ gemacht. Hier könnt ihr nun das gesamte Interview mit ihr nachlesen.
„Ich arbeite mittlerweile seit 22 Jahren für Prajna. Zuvor habe ich für eine Firma in Bangalore gearbeitet und dort für zwölf Jahre gelebt. In Karnataka [Bundesstaat im Süden Indiens, dessen Hauptstadt Bangalore ist] war ich die einzige Frau, die für diese Firma gearbeitet hat. Allerdings musste ich die Stelle aufgeben, da meine Zwillingstöchter zur Welt kamen. Meinen Ehemann habe ich mit 18 kennengelernt. Liebeshochzeiten waren damals sehr ungewöhnlich und mein Mann gehört zu einer anderen Kaste. Trotz alledem haben wir vier Jahre später geheiratet. Ich habe mich an seine Familie angepasst und kann stolz sagen, dass sie mich alle akzeptiert haben, sie haben mich wegen meines Charakter und meines Benehmens geliebt, auch wenn wir verschiedenen Kasten zugehörig sind. Wir haben vier Töchter, sie haben alle studiert und haben einen Arbeitsplatz. Ich habe angefangen für Prajna zu arbeiten als meine beiden Zwillingstöchter etwas älter waren. Hier bei Prajna bin ich für die Buchhaltung aller Projekte zuständig. Das kann eine sehr herausfordernde Aufgabe sein. Es ist auch schwer, wenn die Zuschüsse der Regierung nicht kommen. Außerdem habe ich die Verantwortung für die Organisation der Verpflegung bei Veranstaltungen übernommen. Einmal haben wir für ein Programm das Essen für 2000 Leute zubereitet. Alle Mitarbeiter mussten mit anpacken und wir haben alle zusammengearbeitet, um das Essen rechtzeitig fertig zu haben. Jeder Tag ist eine besondere Erfahrung. Man kann diese Tage nicht mit Worten erklären, sondern man muss sie erleben. Ich bin stolz darauf, eine indische Frau zu sein, da ich die Religion verstanden habe und auch weiß, wie man sie praktiziert. Ich bin auch stolz auf mich und auf meine Arbeit, da ich alles korrekt und pünktlich erledige. Meine Arbeit hier bei Prajna ist für mich sehr zufriedenstellend, etwas Gutes für die Bedürftigen zu tun ist etwas Besonderes und Wertvolles für mich. Deshalb ist meine Botschaft: Frauen sollten für Andere leben! Anderen zu helfen ist sehr wichtig. Wir müssen etwas für Andere tun, nur dann sind wir im Leben erfolgreich.“
Das Interview in Englisch (original):
„I have been working for Prajna for 22 years now. Before, I was working for a company in Bangalore where I had been staying for twelve years. In Karnataka, I was the only lady working for this company. However, I had to leave the job when I delivered my twin daughters. I got to know my husband at the age of 18. Love marriages were very rare at that time, and my husband is from a different caste. In spite of everything, we got married four years later. I adjusted to his family and I can say proudly that they all accepted me, by my character and conduct they loved me, even though we are from different castes. We have four daughters, they all have got good education and they are employed. After that my twin daughters had grown up, I joined Prajna. In Prajna, I am in charge of the total account of all the projects and branches. This can be a very challenging task. It is difficult to provide the beneficiaries of Prajna with food and to pay their school fees when the government funds are delayed. I have also taken the responsibility for arranging food for the programmes. Once we prepared food for 2000 people when there was a programme in Townhall. All the staff members had to help and we all worked together to get the food ready in time. Every day is a special experience which cannot be explained by words, but can be experienced only. I am proud to say that I am an Indian woman because I understood the religion and practising it. I am proud of myself and my work because I do everything neatly and in time. I am very much satisfied with my work here in Prajna, doing something good to the needy is special and precious for me. So my message is: Women should live for others! Helping each other is very important. We must do something for others, only then life will be successful.”
Seid nun gespannt auf das nächste Interview im Februar 🙂
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